79 Jahre nach dem Todesmarsch, der für 67 jüdische Gefangene aus dem Konzentrationslager Buchenwald im niederbayerischen Mallersdorf für immer endete, besuchte der Europaabgeordnete Thomas Rudner (SPD) das jüdische Mahnmal in Steinrain.
Damit wurden die vielfältigen Aktionen rund um die Wanderausstellung, die Karin Hagendorn für den SPD Arbeitskreis Labertal in den letzten Wochen organisiert hatte, mit dem Besuch dieses Erinnerungsorts eindrucksvoll abgeschlossen. „Dieser Ort mahnt uns zum Frieden und erinnert uns an das Versprechen des „Nie wieder“, das für alle künftigen Generationen gelten müsse“, machte 2. Bürgermeister Martin Kreutz deutlich. Wie notwendig Erinnerungsarbeit – egal ob an Schulen, an Gedenkstätten oder im öffentlichen Raum sei, werde beispielsweise auch daran sichtbar, dass häufig das Problembewusstsein fehle, wenn beispielsweise rassistische Lieder, Zeichen oder Symbole verwendet werden, ergänzte MdEP Thomas Rudner, der den Gedenkort an der niederbayerisch-oberpfälzischen Grenze zusammen mit dem niederbayerischen Europa-Kandidaten Severin Eder besuchte.
Für Karin Hagendorn, die die mehrwöchige Wanderausstellung „Verehrt. Verfolgt. Vergessen“ des FC Bayern-Museums im Labertal organisiert hatte, schließt sich damit der Kreis des Jahresthemas. Denn die jüdischen Vereinsmitglieder und Fußballspieler des FC Bayern München seien genauso wie die Menschen, deren Namen in der Erinnerung auf der Gedenkstätte in Steinrain verewigt sind, nur wegen ihres Glaubens und ihrer Herkunft Opfer der Nationalsozialisten geworden. „Umso wichtiger ist es, dass wir als Demokratinnen und Demokraten gemeinsam einstehen für eine Welt der Solidarität und Offenheit“, betonte Karin Hagendorn.
Neufahrns Bürgermeister Peter Forstner bekräftigte: „Kräfte, die andere Personen aufgrund ihrer politischen Gesinnung, ihrer sozialen oder geografischen Herkunft, ihrer familiären Situation, ihres Geschlechts oder sonst anderer Merkmale verfolgen, ausgrenzen und bekämpfen, werden immer uns als entschiedenste Gegner haben.“ Am Ende trage jeder Einzelne Verantwortung, dass das Geschehene nicht vergessen wird.